08.04.2008 - Leserbrief an die Volksstimme Magdeburg - Gen-Rübe darf auf den Acker
Gen-Rübe darf auf den Acker
Bundesamt genehmigt Anbau von Gen-Kartoffeln und –Zuckerrüben zum Volksstimmeartikel vom 3.4.08
Henry Kissinger hat es bereits 1972 so formuliert: „Wer das Öl kontrolliert, der kontrolliert das Land, wer die Nahrung kontrolliert, kontrolliert das Volk.“
Den Markt für transgenes Saatgut teilen sich eine Handvoll Firmen, dabei absolut führend das US-amerikanische Unternehmen Monsanto. Es vermarktet 90 % der gentechnisch veränderten Organismen auf der Welt.
Monsanto hat 1974 das Unkrautvernichtungsmittel Roundup auf den Markt gebracht. „Entgegen der Werbung von Monsanto gilt "Roundup" allerdings nicht als "biologisch abbaubar", sondern als hochgiftig und krebsfördernd. Um das Herbizid auf dem Markt zu halten, unterdrückte Monsanto Gutachten, erpresste unabhängige Wissenschaftler,
erwirkte ihre Entlassung (z. B. aus der US-Food-and-Drug-Administration und aus Forschungsinstituten weltweit) und hievte umgekehrt Monsanto-Mitarbeiter in die Kontrollbehörden“.(Arte Doku über Monsanto Mit Gift und Genen von Marie-Monique Robin – taz.de 11.3.08, Helmut Höge)
Roundup Ready resistente Gentech-Pflanzen, so Soja, Raps, Baumwolle und Mais sorgen für ein einträgliches Geschäft mit Lizenzgebühren. Wenn man hinterfragt,
wer die Gentechnikrübe entwickelt hat, dann stößt man auch wieder auf Monsanto. Die manipulierten Rüben wurden vom deutschen Saatgutkonzern KWS gemeinsam mit dem Gentechnik-Konzern Monsanto entwickelt. Bleibt der Beigeschmack, wer sich für wen hier zum Handlanger macht?
Als weiteres kommt hinzu, dass der Versuchsanbau von genmanipulierten Zuckerrüben aufgrund
der Biologie der Pflanze hochriskant ist. Zuckerrüben kreuzen über extrem weite Entfernungen
aus – laut jüngsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen bis zu 10 Kilometer. Zuckerrüben können
befruchtungsfähige Nachkommen mit verwandten Arten wie Mangold, Spinat oder Rote Beete bilden. Der Anbau herbizidresistenter Gen-Pflanzen in Kanada, USA und Argentinien führt zu einer beschleunigten Resistenzbildung von Ackerkräutern gegen die entsprechenden Pestizide mit der Folge, dass der Pestizideinsatz steigt. Doch sollte nicht gerade der gesenkt werden?
Interessengemeinschaft